Fisch-Pediküre: Keine Hornhaut dank Knabberfischen – Tierquälerei?
In Europa erfreuen sich die sogenannten Kangalfische aus der Türkei immer größerer Beliebtheit. Sie leben in warmen Süßwasser und ernähren sich bevorzugt von menschlicher Hornhaut. Die Beauty-Industrie hat die Fische für sich entdeckt, immer mehr Fisch-Pediküren werden angeboten.
Der Fisch wird satt und der Mensch geht ohne lästig Hornhaut, das klingt nach einer win-win Situation. Aber ist die Fisch-Pediküre wirklich so positiv zu betrachten?
Risiken der Fisch-Pediküre
Ein Problem, das bei der Knabberfisch-Therapie auftreten kann, sind Übertragungen von Infektionen und Krankheiten. Wenn die Fische von Mensch zu Mensch schwimmen wäre es möglich, dass sie auch Krankheiten übertragen. Das Risiko ist da, es konnte aber nicht hinreichend geklärt werden wie wahrscheinlich solche Übertragungen sind, ausschließen konnte man sie aber auch nicht.
In Zentren bei denen die Kangalfische zu Therapiezwecken, etwa bei Neurodermitis oder Akne eingesetzt werden geht auf seine eigene Weise mit diesem Risiko um.
Kangalfische und Tierquälerei
Um die Gefahr, die von den Fischen möglicherweise ausgehen könnte zu minimieren, werden sie in Therapiezentren entweder in Quarantäne gesteckt oder getötet. Wegwerf-Fische sozusagen. Das mag ja den Patienten nützen, von guter Tierhaltung kann hier aber keine Rede sein.
Dass die Fische in kleinen Salons auch getötet werden, nachdem sie einmal an einem Menschen geknabbert haben, muss man nicht befürchten, dafür sind die Fische zu teuer, es würde sich für die Betreiber nicht lohnen. Das Risiko der Übertragung bleibt trotzdem.
Wer dennoch die Lust an einer Fisch-Pediküre nicht verloren hat, der sollte sich in dem Salon seiner Wahl die Becken ansehen, in denen die Fische leben. Diese sollten ausreichend Platz für die Tiere bieten. Ansonsten kann man ja auch einfach zum bewehrten Bimsstein greifen.
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