Der Teint – blass oder braun?
Obwohl gebräunte Haut im Trend liegt, ist eine vornehme Blässe immer wieder aufsehen erregend. Das kommt auch nicht von ungefähr, steht eine helle Haut doch für eleganz und schaut mitunter auch recht geheimnisvoll aus.
Denn der Ausdruck „vornehme Blässe“ stammt aus alter Vergangenheit. Damals war gebräunte Haut ein Merkmal der Bauern und Landarbeiter. Der Adel hatte es nicht nötig draussen zu arbeiten und signalisierte dies durch seiner hellen Hautfarbe. Um diesen Effekt zu verstärken wurden auch diverse Cremes, Seifen und sogar Bleiweiß, ein giftiges Bleichmittel, verwendet.
Besonders in den Zeiten der Renaissance und des Rokoko wurde auf einen makellos weißenTeint geachtet. Ein leicht dunkler Hauttyp oder Sommersprossen wurden mit Hausmitteln aufgehellt. Auch auf Gemälden oder Zeichnungen wurden die Personen, dem damaligen Schönheitsideal entsprechend, meist sehr blass dargestellt, ein weiteres Zeichen dafür, dass sich nur die reichen Leute einen hellen Hautton leisten konnten bzw. durften.
Der gebräunte Teint kam erst in den 1960er Jahren als Trend auf, als man die Südseereisen entdeckte und die reichen Leute nach solch einer Reise ihre Urlaubsbräune zur Schau stellten. Heute geht die Mode auch eher in Richtung dunkler Teint, da es an jeder Ecke Sonnenstudios gibt und gebräunte Haut gesünder aussieht als ein fahler Teint. Wer es jedoch mit dem Solarium übertreibt, bekommt ein unnatürliches Aussehen und eher Falten. Allerdings lässt in regelmäßiger Besuch im Sonnenstudio einen älter aussehen, was vor allem für Teenager ein Vorteil sein kann.
Wer jedoch viel arbeitet und deshalb blass ist, sollte nicht zum Selbstbräuner greifen; das ist absolut widersprüchlich. Da sollte man eher auf das Jahrhunderte alte Schönheitsideal zurückgreifen und sagen „Blass ist beautiful“.
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