Nagelpflege unter dem Bio-Siegel: Utopie oder Realität?
Lackiere ich mir die Nägel, bin ich mit dem ersten „Anstrich“ oft unzufrieden. Also kommt der Entferner zum Einsatz und daraufhin ein anderer Nagellack. Eine Tortur, die mich nicht nur Zeit kostet, sondern von beißendem Geruch begleitet auch meine Augen zum Tränen bringt und mir Kopfschmerzen bereitet. Das hat einen guten Grund: Etwa ein Drittel der Unverträglichkeiten von Kosmetika ist auf Nagellack zurückzuführen. Wie schön wären da doch Produkte, die meine Nägel, die Nerven und die Gesundheit schonen?
Die Schadstoff-Spitzenreiter: Nagellack
Auch ohne das Wissen über die genauen Inhaltsstoffe wird am Geruch schnell klar, dass Nagellack aus unzähligen chemischen Substanzen bestehen muss. Und das ist leider wahr: Sowohl Methylbenzin als auch säurehaltige Weichmacher und Formaldehyd sind vorhanden – angeblich krebserregende und nieren-, leber- und nervenschädigende Stoffe. Öko-Test hat vor ein paar Jahren die Inhaltsstoffe verschiedener Marken getestet und das mit fatalen Ergebnissen – enthielten die Produkte nämlich Substanzen, die in Kosmetika strikt verboten sind. Die Überraschung: Produkte der Billigmarken Rival de Loop, Essence oder P2 haben gut abgeschnitten, weshalb ihr bereits mit einem Budget von zwei Euro tolle Farben und gute Qualität erhaltet! Galten rein biologische Lacke vor kurzer Zeit noch als Utopie, könnt ihr heute vor allem bei der Marke Provida guten Gewissens zugreifen. Die Basis des Nagellacks besteht aus Schellack, Myrrhenharz und Bio-Alkohol und wird in der Serie „living nails“ vermarktet. Die reinen Naturprodukte erhaltet ihr für einen beachtlichen Preis von zwölf Euro, dafür kauft ihr 100 Prozent Bio und könnt neben dem Nagellack auch Schutzlack, Entferner sowie eine Nagelkur erstehen.
Feilen und Öle
Auch wenn es beim Feilen oder Schneiden nicht wirklich um Chemie geht, könnt ihr auch hier schonend mit euren Nägeln hantieren. So ist es ratsam, auf eine Metallfeile zu verzichten, denn durch die Partikel entsteht Reibungshitze, die wiederum das Kreatin in den Zellen der Nägel verbrennt. Stattdessen greift ihr lieber auf schonende Sandpapier-, Glas- oder Keramikfeilen zurück. Traut ihr selbst den Bio-Nagellacken nicht und möchtet vollständig auf Farbe verzichten, bearbeitet ihr eure Nägel mit einer Polierfeile – sieht gepflegt aus und verleiht euren Nägeln einen schönen Glanz! Auch das Ölen der Nägel ist ein wichtiger Pflegeordnungspunkt, denn mit den hautschonenden und natürlichen Inhaltsstoffen baut ihr das Kreatin in den Zellen auf. Meistens verwenden die Hersteller solcher Öle Sonnenblumen-, Oliven- oder Mandelöl, das mit Fetten wie Kamelienöl oder Sheabutter vermischt wird. Ein Hoch auf Bio-Nägel!