Spitze
Lange kannte man sie nur am Fenster als Gardine – die Spitze. Doch die Zeiten, in denen sie in schnödem Weiß daherkommt, sind lange vorbei. Doch sie wird am liebsten allein getragen.
Schon im Frühbarock (17. Jahrhundert) wurde ein Spitzenkragen getragen. Der war meist hochgeschlossen und natürlich weiß. Als Verzierungselement wurde es zu der Zeit des Sonnenkönigs Louis XIV, also um 1650 – 1680. Er lenkte geschickt die Verbreitung französischer Mode. Die Kleider der Damen wurden zu dieser Zeit mit Spitzen und Goldstickereien verziert. Auch die Stumpfbänder der Männer wurden mit Spitzenvolants verziert.
Überhaupt ist Spitze als Dekoelement aus der Mode nicht wegzudenken. Immer wieder taucht sie an Ärmeln, Unterröcken oder Söckchen auf. Ein Klassiker ist natürlich auch das Spitzentaschentuch. In der Zeit des Spätbarocks (1680 – 1710) war es bei der Kleidung des französischen Kavaliers ein obligatorisches Accessoire. Heute wird es als Eyecatcher gern bei romantischen Outfits verwendet.
Ihren Höhepunkt erlebte die Spitze im Rokoko des 18. Jahrhunderts. Unterrock, Ärmel und Ausschnitt, der teilweise mehr Dekolleté zeigte als verbarg, waren kunstvoll mit Spitze und Rüschen geschmückt. Nach der französischen Revolution verschwanden die kunstvollen Roben, und somit auch die Spitze. Die Kleider wurden schlichter und Spitze galt als altmodisch und übertrieben.
Doch nun feierte die Spitze ihr großes Comeback. Miuccia Prada schickte ihr Models als erste in teure Schweizer Spitze über den Laufsteg und setzte damit einen neuen Trend. Der durchsichtige Stoff zeigt sich ab sofort verrrucht und sexy, mit einer Prise Romantik. Als Styling Grundregel gilt dabei: Entweder trägt man Spitze solo, auch ohne Accessoires, oder als Eyecatcher als Kette oder Borte an einer kleinen Jacke.
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