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Sterblichkeitsrate bei Herzkrankheiten: Darum ist sie bei Frauen höher

Ältere Frau Sterblichkeitsrate bei Herzkrankheiten

Der Bericht der Deutschen Herzstiftung macht deutlich: Von Herzkrankheiten mit Todesfolge sind weit mehr Frauen als Männer betroffen! Wir erklären, was man als Betroffene mit Herzinsuffizienz tun kann!

Männer und Frauen im Vergleich

„Frauen mit Herzklappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzschwäche haben offensichtlich eine ungünstigere Prognose als Männer mit diesen Erkrankungen“, sagt Dr. Dietrich Andresen, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung – und die Zahlen geben ihm recht! Nach Angaben des Herzberichts 2018, ist die Sterberate der Frauen mit 51,9 Prozent (107.529) knapp 4 Prozent höher als die der Männer mit 48,1 Prozent (99.503).

Als Ursache für das Gefälle sehen Herzspezialisten die geschlechtsspezifischen Unterschiede in der Genetik, anatomische Unterschiede an Herz und Gefäß des Betroffenen sowie in der Wirkung von Herz-Kreislauf-Medikamenten.

Unwissentliche Benachteiligung bei Notfallversorgung von Frauen?

Eine Studie amerikanischer Wissenschaftler der George Washington University ergab: Weil Rettungskräfte Herzinsuffizienz bei Frauen harmloser einstufen als bei Männern, wird dem weiblichen Geschlecht häufig nicht die gleiche Behandlung zuteil wie dem männlichen.

Im konkreten Fall zeigt die Studie: Sanitäter lassen Frauen mit Herzschwäche weit weniger häufig eine Behandlung mit Aspirin zukommen als das bei Männern der Fall ist. Und auch in der Einschätzung der Dringlichkeitsstufe agierten die Rettungskräfte geschlechtsspezifisch: Befand sich ein männlicher Herzpatient im Rettungswagen, war die Wahrscheinlichkeit einer Fahrt mit Blaulicht höher, als bei einer Frau mit Herzinsuffizienz. Bei weiblichen Betroffenen wurde diese Maßnahme häufig unterlassen.

Nach Meinung der Wissenschaftler ist diese Fehleinschätzung auf die Tatsache zurückzuführen, dass Frauen seltener mit einem Herzinfarkt in Verbindung gebracht werden, als Männer. Tatsächlich verläuft ein Herzinfarkt bei männlichen Herzpatienten häufiger tödlich. Bei anderen Herzkrankheiten verzeichnet die Statistik hingegen eine höhere Sterblichkeitsrate bei Frauen.

So deuten Sie Symptome richtig

Um als Frau mit Herzschwäche die gleiche Behandlung zu erhalten, wie männliche Patienten, rät Dr. Suzanne Steinbaum von der American Heart Association (AHA) Befürchtungen von sich aus anzusprechen. Damit sich Anzeichen richtig deuten lassen, ist es wichtig, dass sowohl Rettungssanitäter als auch die Betroffene selbst die atypischen Symptome für einen Herzinfarkt erkennen. Diese unterscheiden sich von denen der Männer. So können Rücken-, Kiefer- oder Magenschmerzen ebenso wie Atembeschwerden, Übelkeit und Schweißausbrüche bei weiblichen Betroffenen Vorboten eines herannahenden Herzinfarkts sein.

Foto: Pixabay, 4046664, OrnaW

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